Der Ursprung des Dinkels- Woher kommt das gesunde Korn?

Dinkel ist ursprünglich ein Verwandter des Weizens und botanisch besonders nah verwandt mit dem Weichweizen, der heute wirtschaftlich wichtigsten Weizenart. Jahrhunderte lang hatte der Dinkel gegenüber dem Weizen das Nachsehen. Vor allem im Zuge der landwirtschaftlichen Industrialisierung geriet die Getreidesorte in Vergessenheit. Denn mit dem Weizen lassen sich weitaus größere Erträge erwirtschaften. Vor allem aufgrund von zwei Nachteilen fiel der Dinkel hinter Weizen zurück. Bei Dinkelkörnern muss in einem separaten Arbeitsschritt der sogenannte Spelz, eine Art Schutzhülle, entfernt werden. Zudem nimmt Weizen weitaus besser chemische Düngemittel an, während Dinkel dagegen resistent ist. Diese Resistenz wiederum macht Dinkel zu einem Öko-Getreide.

Bereits vor 8000 Jahren soll Dinkel in Ägypten angebaut worden sein. In den Hauptanbaugebieten Baden- Württemberg und Franken wurde bereits 500 Jahre nach Christus Dinkel kultiviert. Aufgrund des Wortes Dinkel in verschiedenen Ortsnamen wie Dinkelsbühl oder Dinkelscherben, kann davon ausgegangen werden, dass dieser schon früh ein hoch geschätztes Getreide war.

In den letzten Jahren werden zunehmend Dinkelprodukte wie Dinkelbrot und Dinkelnudeln angeboten und verzehrt. Vor allem das wachsende Interesse an gesunder Ernährung steigert die Beliebtheit von Dinkel zunehmend. Dinkel gilt prinzipiell als sehr robust und wetterbeständig. Außerdem kann er auf steinigen, kargen Böden wachsen und ist durch die Düngerunverträglichkeit auch für Wasserschutzgebiete geeignet. Aus diesem Grund eignet sich Dinkel auch sehr gut für die Bio-Landwirtschaft.

Warum ist Dinkel so gesund?

Dinkelmehl ist sehr beliebt bei Menschen, die auf ihre Ernährung achten, denn Dinkel ist ein wahrer Alleskönner. Er ist bekömmlich, kräftig, stimmt heiter, enthält mehr und besseres Eiweiß als Weizen und verfügt zudem über eine Vielzahl wichtiger Vitalstoffe wie:

  • Vitamin B2, B3, B6, A, C, E
  • Natrium
  • Kalium
  • Kalzium
  • Phosphor
  • Magnesium
  • Eisen
  • Zink
  • Kupfer
  • Mangan
  • Silizium (Kieselsäure)

 

Schon Hildegard von Bingen war von den gesundheitsfördernden Eigenschaften des Dinkels überzeugt.

Dinkel ist, zusätzlich zur Weißmehlvariante, auch in seiner ursprünglichen Form als Vollkorn erhältlich und verfügt daher über einen sehr geringen Glutengehalt. Denn je mehr Getreide hochgezüchtet und immer weiter verbessert wird, desto weiter steigt der Glutengehalt an. Somit ist Dinkel allgemein besser verträglich. Sogar viele Personen mit einer Überempfindlichkeit gegen Weizenmehlerzeugnisse vertragen Dinkelmehl sehr gut.

Wie kann Dinkel verarbeitet und im Alltag verzehrt werden?

Wir von der Rahmer Mühle bieten Ihnen Dinkelmehl in den verschiedensten Typen und Variationen an. Es wird unterschieden zwischen den Type 630, Type 812, Type 1050 und Dinkelvollkornmehl. Prinzipiell sind alle Typen des Dinkelmehls gesund, wobei das Dinkelmehl Type 1050 die meisten Mineralstoffe enthält. Auch für Dinkelprodukte gilt: Vollkornprodukte sind die gesünderen Produkte. Für unser Dinkelvollkornmehl werden die Körner samt Schale verarbeitet.

Bei der Verarbeitung des Mehls sollte drauf geachtet werden, dass sich Dinkelvollkornmehl beispielsweise nicht für feines Süßgebäck eignet. Reines Dinkelmehl kann auch in der Vollkornvariante wunderbare Fladen, Seelen und Brötchen mit herzhaft-kräftigen Geschmack ergeben. Mischt man Dinkelmehl mit Weizenmehl eignet sich diese Kombination auch für Klöße oder schwäbische Spätzle. Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Dinkel sind Dinkelnudeln, Dinkelreis, Dinkelkaffee oder Dinkelbier.

Rezept - Mini-Dinkel-Fladenbrote (für fünf Personen)

Zutaten:

  • 500 g Rahmer Mühle Dinkelmehl Type 812
  • 25 g Hefe (ab besten frische Hefe)
  • 2 TL Zucker
  • 2 TL Salz
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Spritzer Essig
  • 250 ml lauwarmes Wasser
  • 2 EL Milch Leinsamen, Sesam, Rosmarin, grobes Salz zum Bestreuen

 

Zubereitung:

  1. Mehl, Hefe, Zucker, Salz, Olivenöl und Essig zu einem glatten Teig verrühren und gut durchkneten. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
  2. Den Backofen auf 225 Grad (Umluft) vorheizen.
  3. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig nochmal gut durchkneten und anschließend in zehn Teile teilen.
  4. Die Teigkugeln auf ein, mit Backpapier ausgelegtes, Backblech legen und flachdrücken.
  5. Die Fladen mit Milch bestreichen und mit dem groben Salz, Rosmarin, Leinsamen oder Sesam bestreuen.
  6. Circa 15 Minuten goldbraun backen.
  7. Genießen Sie die Dinkelfladen zu einem frischen Salat, mit (Kräuter-) Butter oder einem leckeren Dip.

Guten Appetit!

 

 

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